Zentrum für chirurgische Metastasen-Therapie

Universitätsklinik Freiburg

Operationen von Knochenmetastasen

Therapie

Wesentliche Grundlage für das bestmögliche Behandlungsregime für Patienten mit Knochenmetastasen ist die realistische Einschätzung der Lebens­erwartung.

Patienten mit metastatischem Kno­chenbefall ohne unmittelbar drohende Fraktur werden meist konserva­tiv (nicht-operativ) therapiert.

Die Indikationsstellung zur chirurgischen Intervention ist nicht immer einfach. Neben der klinischen Symptomatik des Patienten und der Erfahrung des behandelnden Arztes stehen verschiedene Systeme (so genannte „Scores“) zur Verfügung, die Stabilität des Knochens zur beurteilen.

Ausge­dehnte und komplikationsträchtige Operati­onsverfahren mit langer Hospitalisierung, postoperativer Immobilisation bzw. Rehabilitation sind in der Zusammenfassung kritisch zu bewerten und sollten vermieden werden.

Auch Patienten mit bereits ein­getretenen Frakturen sollten unter Beurteilung der Gesamtsituation operiert wer­den. Neben der meist unmittelbar eintretenden Schmerzreduktion ist die sofortige Belas­tungsstabilität und die damit verbundene Funk­tionalität der betroffenen Extremität das vorrangige Behandlungsziel.

Beratung & Information

Bei detaillierten Fragen zu Metastasen, wenden Sie sich bitte direkt an uns. 

 +49(0) 761-270 28070

 

Ausge­dehnte und komplikationsträchtige Operati­onsverfahren mit langer Hospitalisierung, postoperativer Immobilisation bzw. Rehabilitation sind in der Zusammenfassung kritisch zu bewerten und sollten vermieden werden.

Auch Patienten mit bereits ein­getretenen Frakturen sollten unter Beurteilung der Gesamtsituation operiert wer­den. Neben der meist unmittelbar eintretenden Schmerzreduktion ist die sofortige Belas­tungsstabilität und die damit verbundene Funk­tionalität der betroffenen Extremität das vorrangige Behandlungsziel.

Operationen von Knochenmetastasen

Nicht-chirurgische Therapie

Die Möglichkeiten einer nichtchirurgischen Therapie beinhalten bei Ske­lettmetastasen im Sinne eines multimo­dalen Therapieregimes je nach zugrunde liegender Tumorerkrankung die Strahlentherapie, Che­motherapie, Immuntherapie und die intravenöse Gabe von so genannten Bisphosphonaten.

Häufig kann auch durch die Anlage beispielsweise einer individuell angefertigten Rumpforthese bei Wirbelsäulenmetastasen eine Schmerzreduktion erreicht und die Frakturgefahr vermindert werden. In Abhängigkeit des Befundes und in Abstimmung mit dem Patienten kommen auch konfektionierte Wirbelsäulenorthesen zur Anwendung, die individuell angepasst werden.

Chirurgische Therapie

Die Primärziele der operativen Versorgung sind 1. Die Wiedererlangung der Mobilität, 2. Die Schmerzlinderung, 3. Erlangung einer belastungsstabilen Situation bei drohender oder bereits eingetretener pathologischer Fraktur und 4. Die Verkürzung der Dauer der des Krankenhausaufenthaltes.

Neben dem Erreichen der selbstständigen Bewegung ist damit unmittelbar der psychosoziale Benefit durch die wiedererlangte Mobilität gegeben. Diese Faktoren führen zumeist zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensqua­lität.

Um das Ausmaß der durchzuführenden Operation festzu­legen bedarf es der genauen Bewertung des Allgemeinzustands und der Prognose der Patienten. Diese Bewertung findet im Rahmen interdisziplinärer Konferenzen statt und berücksichtigt den Therapiewunsch des Patienten.

Eine langfristige lokale Tumorkont­rolle kann durch eine ausgedehnte Resektion der Metastase und Rekons­truktion beispielsweise durch die Implantation eines künstlichen Gelenkes (so genannte „Endoprothese“) oder durch eine Ver­bundosteosynthese erreicht werden. Aufgrund der Radikalität der Operation kommen solche Verfahren meist bei solitärer Metastasierung und guter Langzeitprognose zur Anwendung.

Die Kürettage von Knochenmetastasen und Defektauffüllung mit­tels Knochenzement, gefolgt von stabili­sierenden Verfahren wie z.B. der Stabilisierung mittels Plattenosteosyn­these oder Marknagelosteosynthese kommt vorwiegend bei (drohenden) pathologischen Frakturen im Bereich des Schaftes langer Röhrenknochen, z.B. am Oberschenkel oder am Oberarm zum Einsatz. Im Bereich des Hüftgelenkes kann auch hier der Einsatz einer Endoprothese nach Kürettage sinnvoll sein.

Bei stabilitätsgefährdenden Metastasen der Wirbelsäule und/oder bei der eingetretenen Fraktur kommen minimalinvasive Verfahren wie die Kyphoplastie und/oder eine Stabilisierung mittels Schrauben-Stab-Systemen (sog. „Fixateur interne“) zur Anwendung. In Abhängigkeit der Befunde wird in individuellen Fällen neben der Anlage eines Fixateur intern auch ergänzend der Ersatz des Wirbelkörpers durch die Implantation beispielsweise eines „Cages“ durchgeführt. Die Behandlung wird in diesen Fällen der Klinik für Orthopädie und Traumatologie geplant und durchgeführt werden.

Besteht durch die Metastasen im Bereiche der Wirbelsäule eine Kompromittierung der Nerven mit neurologischen Ausfällen und/oder besteht eine Störung der Blasen-Mastdarm-Funktion, so wird die operative Behandlung in der Neurochirurgie erfolgen, auch in den seltenen Fällen einer Metastasierung im Rückenmark selbst. Hier kann eine mikrochirurgische Entfernung der Metastase erfolgen.

Die alleinige Stabilisie­rung hat meist den Vorteil einer kürzeren Operations- und Krankenhausaufenthaltsdauer und ist damit für Pa­tienten im weit fortgeschrittenen Krank­heitsstadium geeignet.

Vor-/Nachsorge:

Die Vor- bzw. Nachsorge bei einer Tumorerkrankung richtet sich nach dem zu Grunde liegenden Primärtumor und nach Tumorstadium. Sie wird von den primär behandelnden Ärzten organisiert. Besteht beispielsweise ein Mammakarzinom, so wird die Betreuung durch einen Gynäkologen, beim primären Vorliegen eines Knochentumors wird die Nachsorge durch einen Orthopäden/Unfallchirurgen erfolgen.

Bei einer drohenden oder bereits eingetretenen Fraktur (Knochenbruch) wird der Orthopäde/Unfallchirurg die Betreuung mit übernehmen. Diese findet in Absprache mit den primär behandelnden Ärzten statt um Doppeluntersuchungen zu vermeiden und mehrfache ambulante Vorstellungen in verschiedenen Abteilungen zu reduzieren.

Weitere Informationen

In folgender PDF-Datei finden Sie Beispiele erfolgreicher Knochenmetastasen-Therapien:

51 jähriger Patient mit Nierenzellkarzinom. Bei stabilitätsgefärhdeter Metastase erfolgte nach präoperativer Embolisation (herbeigeführter Verschluss des die Metastase versorgenden Blutgefäßes und damit Reduktion einer möglichen Blutung) die Implantation eines Marknagels zur Stabilisierung.
Versorgung einer stabilitätsgefährdenden Metastase bei Mamma-Karzinom mittels Hüft-Endoprothese bei einer 50-jährigen Patientin. Postoperativ war die sofortige Belastung der Hüfte gegeben.
Eingetretene pathologische Fraktur des Oberschenkels bei metastasierendem Nierenzellkarzinom. Die Stabilisierung erfolgte mittels Marknagelung.
Pathologische Oberarmfraktur rechts bei B-Zell-Lymphom bei einem 37-jährigen Patienten. Die Versorgung erfolgte mittels Marknagelung, postoperativ sofort gegebene regelhafte Funktion des Schulter- und Ellenbogengelenkes. Nach der Metallentfernung Nachweis einer achsengerechte Stellung.
Persistente Metastase eines Lungentumors nach erfolgter Strahlentherapie im Bereich des 2. Lendenwirbelkörpers. Bei Stabilitätsgefährdung erfolgte die operative Stabilisierung mittels Wirbelkörperersatz und Fixateur intern. Erfolgreiche Mobilisation bereits am 1. postoperativen Tag.
Metastase eines Mammakarzinoms im Bereich des 7. Halswirbelkörpers. Die Stabilisierung erfolgte durch das minimalinvasive Einbringen von Knochenzement (sogenannte Vertebroplastie).
Individuell angefertigte Rumpforthese zur externen Stabilisierung bei Metastasen der Wirbelsäule mit Stabilitätsgefährdung und Frakturgefahr.ilitätsgefährdung und Frakturgefahr.