Zentrum für chirurgische Metastasen-Therapie

Universitätsklinik Freiburg

Knochenmetastasen

Mobilität erhalten – Die orthopädisch-unfallchirurgische Behandlung

Knochenmetastasen

Viele Tumoren entwickeln im Laufe der Tumorerkrankung Tochtergeschwülste (Metastasen, lateinisch „Filiae“). Das Knochenskelett ist nach der Lunge und der Leber die dritthäufigste Lokali­sation von metastatischen Absiede­lungen.

Ein besonders häufiges Auftreten von Knochenmetastasen findet man­ beim Mamma-, Prostata-, Bronchial, Nieren- und beim Schilddrüsenkarzinom.

Grundsätzlich werden osteolytische und osteoblastischen Knochenmetastasen unterschieden. Osteolytische Knochenmetastasen kommen dabei deutlich häufiger vor als osteoblastische Metastasen. Auch gibt es gemischte Formen, so genannte osteolytisch-osteoblastische Metastasen.

Die osteolytische Knochenmetastasen zeichnen sich durch einen fortschreitenden Knochenabbau aus. Bei den osteoblastischen Knochenmetastasen kommt es zu einer Stimulation des Knochenaufbaus. Dieser Knochenaufbau ist ungeordnet und hat eine gestörte Mikroarchitektur, so dass die Stabilität gemindert sein kann.

Nach der Wirbelsäule und dem Becken tre­ten Knochenmetastasen am häufigs­ten an den Extremitäten auf. Die stammnahen, gut durchbluteten Enden Oberschenkels und Oberarmes sind deutlich häufiger als die anderen Regionen der langen Röhrenkno­chen betroffen.

Diese genannten Lokalisationen haben einen entscheidenden Anteil an der Stabilität des Skelettsystems und bedürfen daher der besonderen Aufmerksamkeit.

Hauptziele der orthopädisch-unfallchirurgischen Behandlung sind der Erhalt der Mobilität und die Schmerzfreiheit bzw. die Verminderung von Schmerzen, die vom Skelettsystem ausgehen. Auch wird die operative Entfernung von Metastasen - in Abhängigkeit der zu Grunde liegenden Erkrankung - unter der Absicht eine Heilung zu erzielen durchgeführt.

Beratung & Information

Bei detaillierten Fragen zu Metastasen, wenden Sie sich bitte direkt an uns. 

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Symptome

Nicht selten ist der Nachweis einer Knochenmetasta­se das erste Symptom einer Tumorerkrankung. Das Auftreten von Schmerzen kann dabei auf eine drohende Fraktur und/oder eine Instabilität im betroffenen Skelettabschnitt hinweisen.
Bei etwa 50% der Patienten wird aufgrund eines Frakturereignisses ohne adäquates Trauma im Rahmen der weiteren Abklärung die zu Grunde liegende eigentliche Tumorerkrankung diagnostiziert.

Knochenbrüche, die ohne eine wesentliche Krafteinwirkung entstehen („Patholo­gische Frakturen“), treten vorwiegend bei osteolytischen Metastasen auf, beispielsweise bei Tumoren der Lunge, der Mamma, der Nie­re, der Schilddrüse und bei Tumoren des Gastrointes­tinaltraktes.

Insbesondere bei einer bekannten Tumorerkrankung sollten Beschwerden im Bereich des Skelettsystems nicht bagatellisiert werden. Sie bedürfen bei andauernder Symptomatik der weiteren Abklärung.

Diagnostik

Am Anfang der Untersuchung steht die genaue Befunderhebung mit unter anderem der Erhebung von Angaben über die Dauer und Lokalisation der Beschwerden.

Im Rahmen der radiologischen Diagnostik wird initial die Röntgenaufnahme in 2 Ebenen durchgeführt. Im Bereich anatomisch anspruchsvoller Regionen kann auch eine Computertomografie (CT) als initiale Untersuchung notwendig werden.

Die Computertomografie ist auch das geeignetste Verfahren die Stabilität eines befallenen Knochens zu beurteilen.

Die Kernspintomografie (MRT) bildet den Knochenmarkraum ab und lässt die Beurteilung einer in manchen Fällen vorliegenden Ausbreitung in die den Knochen umgebende Weichteile zu. Der Einsatz der Methode wird individuell empfohlen.